28.07.2013 · Rio - Rom · Vatikan
Beim Pressegespräch im Flugzeug von Rio nach Rom antwortet Papst Franziskus auf die Frage eines spanischen Journalisten zu seiner Beziehung zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. : „Für mich ist er ein Mann Gottes, ein einfacher Mann, ein Betender. Ich war so glücklich, als er zum Papst gewählt wurde! Und auch, als er zurücktrat, war das für mich ein Zeugnis der Größe. Nur ein großer Mann tut dergleichen! Ein Mann Gottes und ein Mann des Gebets. Jetzt, wo er im Vatikan wohnt, sagen mir einige: Wie kann man denn so etwas machen? Zwei Päpste im Vatikan! Stört dich das denn nicht? Macht er nicht eine Art Gegenrevolution? Was man alles so sagt, nicht wahr? Ich habe darauf eine Antwort gefunden: Es ist, wie wenn man einen Opa im Haus hat, einen weisen Opa. Wenn in einer Familie ein Opa zuhause wohnt, dann wird er verehrt, geliebt, man hört ihm zu. Benedikt ist ein Mann großer Vorsicht! Ich habe ihm so oft gesagt: Heiligkeit, empfangen Sie Gäste, leben Sie Ihr Leben, kommen Sie mit uns! Einmal ist er gekommen – zur Einweihung und Segnung der Statue des heiligen Michael (in den Vatikanischen Gärten)… Für mich ist das wirklich, als hätte ich einen Opa im Haus: meinen Papa. Wenn ich ein Problem hätte oder irgendetwas nicht verstünde, dann würde ich ihn anrufen: Sagen Sie mal, kann ich dies und das tun? Und als ich mit ihm über dieses große Problem Vatileaks gesprochen habe, da hat er mir alles gesagt, mit einer Einfachheit des Dienens.“
(Übersetzung nach Radio Vatikan)
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Bild oben: "Stella Maris" - Ausschnitt Glasfenster von Marc Angus